1. Sommertour mit Trabant 20. bis 30. Juli 2012
Nachdem wir den Trabant im Juni erworben hatten, wollten wir ihn selbst ausgiebig testen. Das ist für uns sehr wichtig, denn man möchte ja wissen, ob der Neuzugang Macken oder Schwachstellen hat. Außerdem können wir ihn mit einem positiven Test natürlich mit einem besonders sicheren Gefühl vermieten. Da wir uns vorgenommen hatten ohne Navi möglichst nur auf Landstraßen und mit Kartenmaterial aus der DDR zu fahren, hatten auch wir eine Bewährungsprobe zu bestehen. Zusätzlich war es für uns als Familie eine Herausforderung mit 4 Personen einen Trabanturlaub zu erleben. Am meisten für unsere 4 und 14 Jahre alten Kinder. Für sie war es ein vollkommen anderer Urlaub. Wie sich unser Trabant bewährt hat und wie wir uns durchgeschlagen haben, könnt ihr im folgenden Bericht lesen. Viel Spaß dabei! Ein Fazit gibt es am Ende des Berichts!
20. Juli
9:10 Uhr - Start in Stralund; Tacho: 10013 km, Regenwetter; sehr kalt; tanken bei Esso im Heinrich-Heine-Ring in Stralsund 1:50 vorhanden, 18,84l für 32,57€; 10:00 Uhr - Greifswald Esso; der Frühstückkaffee zwingt uns zu einer P-Pause; sehr kalt, aber kein Regen mehr 10:42 Uhr - Jarmen ist erreicht; 61 km gefahren, kein Regen, wolkig und windig 11:00 Uhr - Burow; Tankstelle aufgesucht für erneute P-Pause; 81km gefahren 11:15 Uhr - Altentreptow erreicht bei 90 km; die OIL-Tankstelle hier hat 1:50 Gemisch! 11:35 Uhr - Neubrandenburg: 104 km; bewölkt mit Sonnenflecken!; wieder eine P-Pause 12:10 Uhr - Neustrelitz; 135 km; wolkig mit Sonnenflecken, trocken 12:20 Uhr - Fürstenberg; 157 km; Wetter wird immer besser 12:25 Uhr - Danneberg bei 170 km; Mittagessen für ca. 35 Euro für 4 Personen 13:45 Uhr - Weiterfahrt 14:25 Uhr - Oranienburg bei 214 km; mehr Sonne als Wolken! 15:40 Uhr - Potsdam; nach 283 km tanken wir hier das erste Mal bei Aral, wir müssen selbst mischen; 19,45l für 31,49€ 17:00 Uhr - Treuenbrietzen; Kaffeepause nach 330 km; für ca. 10 Euro für 4 Personen 17:25 Uhr - Weiterfahrt 18:00 Uhr - Wittenberg nach 359km 18:50 Uhr - Eilenburg bei 411 km, wolkig, sonnig und kleine Schauer, Umleitung zwischen Eilenburg und Wurzen 19:00 Uhr Wurzen nach 426 km erreicht, wolkig mit Aufheiterungen 19:40 Uhr - Grimma bei km 446 trocken und bewölkt, Umleitung zwischen Grimma und Colditz 21:15 Uhr - Stollberg als Tagesziel nach 533 km ohne Pannen erreicht! Vielen Dank lieber Trabant "Jussi"!
21. Juli
12:45 Uhr - Start in Stollberg zu einem Ausflug nach Lichtenstein in den Miniaturpark, Wetter: sonnig, leicht bewölkt, windig, trocken; heute hat unser Trabi noch eine Besucherperson zusätzlich dabei, 12:55 Uhr - tanken bei Esso in Stollberg, Gemisch vorhanden, 18,42l für 31,30€ - erheblich!; 13:20 Uhr - Ankunft im Miniaturpark, 16:10 Uhr - Rückfahrt nach Stollberg mit anschließender Rundfahrt durch den Ort, 17:15 Uhr - Stopp auf dem Festplatz, hier gibt es anliegend einen Ossiladen, 17:25 Uhr - Ende des Tagesausflugs in Stollberg, 32 Tageskilometer - keine Pannen!
22. Juli
11:05 Uhr - Abfahrt aus Stollberg zum Eisenbahnmuseum nach Schwarzenberg, trocken und wenig Wolken, heute wieder mit einem Besucher, also 5 Personen im Trabant 12:00 Uhr - Ankunft in Schwarzenberg und Besuch des Museums, 13:30 Uhr - Weiterfahrt nach Sosa, 14:00 Uhr - Besuch der Talsperre Sosa, 14:35 Abfahrt nach Eibenstock zum Irrgarten, 16:00 Uhr - Abfahrt nach Stollberg, 16:55 Uhr - Ankunft in Stollberg nach 93 Tageskilometern und wieder ohne Zwischenfälle oder Pannen mit dem Trabant!
23. Juli
9:15 Uhr - Abfahrt nach Chemnitz zum IKEA zum Frühstücken, dieser Abschnitt wird auf der Autobahn 72 Stollberg - Chemnitz gefahren, da wir dort nur frühstücken wollen und nicht viel Zeit verbrauchen möchten, 10:40 Uhr - Weiterfahrt durch Chemnitz nach Augustusburg, 11:45 Uhr - Ankunft in Erdmannsdorf an der Drahtseilbahn, vorher waren wir schon in Augustusburg und haben dort die Erzgebirgscard für jeden geholt, sehr empfehlenswert!, Fahrt mit Drahtseilbahn und anschließendem Aufstieg zur Burg, Besichtigung aller Museen; 16:15 Uhr - Abfahrt von der Haltestelle Erdmannsdorf der Drahtseilbahn nach Stollberg, 17:40 Uhr - Ankunft Stollberg nach 103 Tageskilometern und wieder ohne Zwischenfälle oder Pannen! Wir sind begeistert!
24. Juli
9:30 Uhr - Abfahrt in Richtung Oberwiesenthal, Wetter trocken und sonnig, Hitze steigt im Verlauf des Tages stark an, Tanken bei Esso in Stollberg 17,98l für 31,63 Euro, heutiger Preis 1,759 Euro pro Liter Gemisch = Höhenrekord!, Frühstück im nahegelegenen Kaufland, Weiterfahrt Stollberg-Zentrum um die Urlaubskasse aufzufüllen, 10:10 Uhr Weiterfahrt in Richtung Oberwiesenthal, 11:00 Uhr - Befehlsausgabe: Einschalten des Navis, durch die vielen Umleitungen haben wir vollkommen die Orientierung verloren, das Navi hilft nur bedingt, mit Fragen in Geschäften am Straßenrand kommen wir besser weiter, 11:35 Uhr - Ankunft in Cranzahl, jetzt müssen wir beichten, der Trabant blieb hier im Bahnhof stehen, da wir unserem kleinen Sohn die Fahrt mit der schönen Fichtelbergbahn gönnen wollten, aber das Stück hätte der Trabant spielend geschafft, wir hoffen, dass uns alle diese kleine Ungenauigkeit verzeihen, mit der Fichtelbergbahn geht es nach Oberwiesenthal, der Sessellift bringt uns auf den Fichtelberg, den Abstieg bestreiten wir zu Fuß, dann gönnen wir uns eine lange Pause an der Sommerrodelbahn mit ausreichend Getränken und einem Imbiss, zurück geht es mit der Fichtelbergbahn von Oberwiesenthal nach Cranzahl, 17:52 Uhr - Ankunft in Cranzahl, 18:15 Uhr - Rückfahrt mit Trabant nach Stollberg, 19:00 Uhr Ankunft in Stollberg nach 81 Tageskilometern und der Trabant hat auch den sehr warmen Tag ohne die kleinste Meckerei erledigt.
25. Juli
9:50 Uhr - Abfahrt nach dem Frühstück beim Kaufland in Richtung Tagesziel Seiffen, 12:45 Uhr - Ankunft in Seiffen nach 3 Umleitungen und einem kaputten Navi - es war ein Stress, Parken am Spielzeugmuseum, Eisessen bei der Hitze an einem Brunnen im Schatten, Einkauf von Erzgebirgischen Erzeugnissen der Schnitzkunst und eines nostalgischen Holzdreirads, Besuch der Sommerrodelbahn mit anschließendem Imbiss und einer sehr sehenswerten Modelleisenbahnausstellung, 17:00 Uhr - Abfahrt von Seiffen, es ist viel zu heiß! 19:10 Uhr - Ankunft in Stollberg nach 176 km, unserem Trabant macht die Hitze nichts aus, er läuft und läuft ohne Fehler!
26. Juli
9:45 Uhr - Abschied von Stollberg, heute geht es zur nächsten Urlaubunterkunft nach Holzhausen, aber erst geht es zur Post, Souveniers nach Hause schicken, zur Tankstelle Esso in Stollberg teures Gemisch tanken, heute 19,08l für 33,56€, 10:15 Uhr - endlich fix über die Autobahn im Frühstück bei IKEA, 11:45 Uhr - wir fahren zum Sonnenlandpark, es ist viel zu heiß, wir sitzen im Schatten bei Eis und Getränken und die große Tochter tobt durch den Park - Wahnsinn, 16:00 Uhr - Weiterfahrt nach Mittweida, 17:00 Uhr - Ankunft in Holzhausen nach heute nur 61 heißen Kilometern, zum Glück auch wieder ohne Probleme mit dem Trabant.
27. Juli
10:55 Uhr - Abfahrt zur Burg Kriebstein, heute mit einer Besucherperson an Bord und sehr heißem Wetter, Besuch der Burg, 12:30 Uhr - Weiterfahrt nach Mittweida, Besuch des Freibads, 16:00 Uhr - Weiterfahrt zum Einkauf, 16:25 Uhr - Ankunft in Holzhausen nach 31 Tageskilometern ohne Pannen!
28. Juli
12:45 Uhr - Abfahrt nach Klosterbuch, es ist heute wieder sehr heiß und wir sind heute ohne Gast im Trabant unterwegs, 12:30 Uhr - Ankunft in Klosterbuch, Besichtigung des Klosters, Besuch eines Bauernhofs, 14:00 Uhr - Weiterfahrt nach Weitewitz, Hier gibt es einen winzig kleinen Mangel zu bemerken, der Blinker ging für einen Moment nicht einzuschalten, nach der 3. Abbiegung funktionierte er aber wieder, ob es ihm heute wirklich zu heiß war? Wir nahmen einen Imbiss am Fuss und der Trabant eine Pause auf dem Parkplatz, der Fehler trat nie wieder auf. 15:50 Uhr - Weiterfahrt nach Döbeln ins Freibad, 18:35 Uhr - Abfahrt vom Freibad, Einkauf auf dem Weg nach Holzhausen, 19:15 Uhr - Ankunft in Holzhausen nach 34 Tageskilometern ohne Zwischenfälle trotz der Hitze!
29. Juli
11:00 Uhr - Ausflug zur Sachsenburg, wir wollen uns den Besiedlungszug ansehen, 11:45 Uhr - Ankunft an der Sachsenburg, wir erkunden den nahegelegenen Erlebnispfad, dann trifft der Besiedlungszug an der Sachsenburg ein, 14:55 Uhr - Weiterfahrt zum Schwanenteich in Mittweide, Imbiss und Spaziergang, 17:10 Uhr - Ankunft in Holzhausen, 18:00 Uhr - Das auch im Haus wohnende Geburtstagkind dreht mit ihrer Familie eine Runde mit dem Trabant, sie ist noch nie Trabant gefahren, meistert dies aber, als hätte sie damit ihre Fahrstunden bestritten, 19:00 Uhr - nach 68 Tageskilometern ist der Tag ohne Pannen zu Ende.
30. Juli
9:35 Uhr - Abfahrt von Holzhausen in Richtung Ostsee, das Wetter ist heute kühler, nach 20 km Umleitung wegen Sperrung zwischen Colditz und Grimma über Bad Lausik, jetzt geht das wieder los, 10:10 Uhr - Tanken in Bad Lausik, 17,32 l für 28,73 €, 11:30 Uhr - P-Pause am Waldesrand bei Wellaune, 12:45 Uhr - Mittagspause in Treuenbrietzen, 14:05 Uhr - Weiterfahrt, Umleitung zwischen Velten und Oranienburg über Schwante, 15:50 Uhr - Zwischenstop, wir bringen unseren Teller zum Restaurant vom Hinweg zurück, 17:00 Uhr - Tanken in Fürstenberg, kurze Kaffeepause bei EDEKA, 17:50 Uhr - Weiterfahrt in Richtung Stralsund, 20:15 Uhr - Ankunft in Stralsund nach 477 Tageskilometern und wieder ohne Zwischenfälle!
Fazit des Urlaubs
Nach insgesamt 1.709 Urlaubkilometern können wir sagen, dass wir die absolut richtige Entscheidung mit der Wahl unseres Trabants getroffen haben. Er ist technisch sehr zuverlässig und noch fast unverändert. Die kleineren Lackkratzer sind für den ersten Lack normal, wir werden es auch vorerst so belassen und besser kleine Details ergänzen oder auswechseln, um dem originalen Zustand wieder näher zu kommen. Nach dieser umfangreichen Testfahrt können wir unseren Trabant mit besonders gutem Gewissen an unsere Kunden vermieten.
Ein 11tägiger Urlaub mit einer vierköpfigen Familie stellt an sich schon eine organisatorische Herausforderung dar. Wie wirkt sich das auf eine Familie aus, die sonst mit einem VW Multivan mit gehobener Ausstattung in den Urlaub fährt? Für uns Eltern war es ein Abenteuer und hat uns an unser Familienurlaube vor der Wende erinnert. Wir würden es wieder so entscheiden und sicher wird es wieder einen Trabanturlaub geben. Doch wie hat es unseren Kindern gefallen? Unsere 14jährige Tochter hatte Anfangs Probleme mit ihren 1,73 m sich im Trabant zu finden. Später genoss sie den Vorteil sich hinten nicht anschnallen zu brauchen und die Beine hochlegen zu können. Die Klimaanlage hat sie aber sehr vermißt und wir sollten immer ganz schnell mit herunter gekurbelten Fenstern losfahren bei der Hitze. Doch auch sie würde wieder einen Trabanturlaub mitmachen, war ja doch irgendwie anders und man kann so gut drüber reden! Unser damal noch 3jähriger Sohn war voll begeistert. Er sah den Trabant anfangs mehr als fahrendes Spielzeugauto an. Wir hatten den Trabant bei Reisebeginn erst 4 Wochen. Er fühlte sich auf seiner Rückbank gleich heimisch und machte sich dort breit, verteilte überall sein Spielzeug und seine Vorräte. Er zog immer die Schuhe aus, macht man ja zu Hause auf der Couch auch so. Papas alter Walkman ermöglichte ihm das höhren seiner Kinderkassetten trotz des Trabantmotors. Ausgestreckt schlafen auf dem Nebenmann geht auch prima. Nein - wir hatten keinen Kindersitz mitgenommen. Da wir ja immer voll besetzt waren, hätte der Sitz zu viel Platz weggenommen. Es gibt immer viele Diskussionen über Kinder im Trabant. Wir haben das so für uns entschieden. Es hat immer einer auf ihn aufgepaßt und das Risiko von Unfällen mit Personenschaden ist sicher täglich in jedem Fahrzeug gegeben. Allerdings wird er auf dem Beifahrersitz auf einem Kindersitz angeschnallt, wenn er nur mit einem Fahrer im Alltag unterwegs ist. Hier ist uns das Risiko für ihn alleine hinten zu sitzen zu hoch, da er ein sehr mobiles Kind ist. Ein Wort noch zum Thema Gepäck. Wir hatten 4 große Reisetaschen, einen Reservekanister, das übliche Bordwerkzeug und kleine Ersatzteile, das Reserverad, zwei Falschen ÖL, eine Laptoptasche, eine umfangreiche Fotoausrüstung und diverse Wechselschuhe im Kofferraum. Es war besser unterzubringen, als in unserem Golf III, wir erinnerten uns beim Packen. Das Handgepäck darf aber nicht zu groß ausfallen, das zwei Kinderrucksäcke und Mamas Handtasche im Fußraum Platz finden müssen. Die Hutablage war immer gerammelt zu gepackt mit Kleinigkeiten! Aber es hat alles funktioniert! Wir hatten für die ganze Urlaubreise einen Verbrauch von durchschnittlich 7,03 Litern pro 100 km notiert. Insgesamt haben wir 120 Liter verbraucht und bei einem durchschnittlichen Preis von 1,70 Euro etwa 204 Euro fürs Tanken für den ganzen Urlaub bezahlt. Das ist absolut akzeptabel.
In diesem Sommer werden wir trotz des schönen Erlebnisses mit unserem Trabant keine neue Tour mit ihm unternehmen. Wir haben uns vorgenommen endlich unsere Simson fertig zu stellen. Das wird sicher den ganzen Urlaub hinsichtlich Zeit und Finanzen in Anspruch nehmen und ein schönes neues Projekt werden.